Die Küche

Ich nehme mal an, Sie haben eine Küche, dort wo Sie wohnen. Das ist der Raum, in welchem entweder Sie unter größter Anstrengung Ihre tägliche Atzung bereiten oder der Raum, in dem Ihre Mutter den ganzen Vormittag ackert, damit Sie etwas auf dem Teller haben. So eine Küche eignet sich aber nicht nur zur Zubereitung von Nahrungsmitteln, nein, vielmehr bietet eine stinknormale Küche dem wissensdurstigen Bastler eine enorme Anzahl Möglichkeiten, den Geheimnissen unserer Natur auf die Schliche zu kommen.

Sie werden Ihre Küche ab sofort mit anderen Augen sehen, sie ist Ihr Labor, Ihre Fahrkarte in eine Welt hinter Backpulver, Salz und Essig, in eine Welt voller Rätsel und Fragen... Fragen die beantwortet werden wollen! Machen Sie sich bereit auf eine Reise in die tiefsten Abgründe Ihrer Speisekammer, vorbei an Hausnatron und Sonnenblumenöl. Im rasanten Flug über die Türme der Ketchupflaschen und Mehlsäcke, hin zu einem neuen, unentdeckten Land, wo Sie die größten Mysterien all der Dinge entschlüsseln, die Sie zuvor in blinder Unwissenheit profan jeden Tag zu Mittag ahnungslos verschlungen haben.

Was genau der frischgebackene Küchenchemiker für die einzelnen Experimente benötigt steht in den jeweiligen Beschreibungen. Jedoch sollten Sie sicherstellen, dass folgende nützlichen Gerätschaften vorhanden sind, denn diese werden Sie auf Ihrer kulinarisch-naturwissenschaftlichen Reise desöfteren benötigen.

  • Schürze: Nie ohne! Was meinen Sie, wieviel Spass es macht, Flecken zu entfernen, deren Herkunft nicht einmal Hardcore-Wäscherinnen wie Alice Schwarzer genau bestimmen können. Also tun Sie sich und Ihrer Mutter (falls Sie nicht selbst waschen) einen Gefallen und tragen beim regen Werkeln immer eine Schürze oder -richtig profimässig- einen weißen Chemikerkittel mitsamt Schutzbrille.
  • CD-Player oder, zur Not Radio: Experimentieren und Basteln fängt erst an, richtig Spass zu machen, wenn man Musik dazu hört. Anregungen dazu auf jeder meiner Seiten hier!
  • irgendeine Art von nichtmetallischem, verschließbarem Gefäß: Ideal sind Weck™gläser, da diese auch erhitzt werden können, ohne sich gleich beleidigt klirrend über den Fußboden zu verteilen.
  • ein "reserviertes" Rührgerät: Damit rühren Sie Ihre zukünftigen Kreationen zusammen. Sollte es sich bei den benutzen Laboratorien nicht um Ihre eigenen Räumlichkeiten handeln, so reservieren Sie sich am besten ein bisschen Werkzeug (Löffel, Gabel, scharfes Messer, Lappen etc.). So schützen Sie sich von übelgemeiten Übergriffen z.B. mütterlicherseits, die Ihrem wissensdurstigen Streben ein recht baldiges und forsches Ende setzen wollen.
  • Notizbuch: Schreiben Sie Ihre Erfahrungen mit dem, was die Welt im Innersten zusammenhält, auf! Vielleicht wollen Ihre Enkel eines Tages erfahren, womit Sie Ihre Kindheit verbracht haben. Dann müssen Sie nicht nach Ausflüchten suchen, um nicht zugeben zu müssen, dass Sie hauptsächlich geraucht, getrunken und -was weiss ich- haben.
  • einen Abzug oder ein rasch zu öffnendes Fenster: Nicht alles, was Sie zusammenrühren werden ist dem Wohlgeruch im Mairegen geschnittener roter Rosen vergleichbar.


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Hier hören Sie aus Wolfgang Amadeus Mozarts "Zauberflöte" die Arie des Papageno